Samstag, 19. März 2011

1 - Alice im Hungerland

& was ich total vergessen hatte zu erwähnen: Ich komme aus Deutschland. Daher werden ein Großteil meiner Post auf Deutsch sein ; D

Ich lese gerade das, im Titel erwähnte, Buch "Alice im Hungerland" (geschrieben von Marya Hornbacher). Ich habe mir angewöhnt wenn mir eine Stelle gefällt, auch welchem Grund auch immer, die Seitenzahl auf ein Blatt zu kritzeln und noch ungefähr den Anfang der Textstelle dazu zu kritzeln oder im wievielten Abschnitt es steht. Und auch wenn es vermutlich niemand interessieren wird... Ich habe irgendwie gerade Lust darauf die Textstellen rauszuschreiben.

"Ich wollte verletzt werden. Ich wollte wiessen, dass ich existierte. Ich wollte berühren und berührt werden, und sei es nur, um der alles begrabenden Explosion der Nervenenden willen, die mir zurief Ich bin hier er ist da wir sind hier. Und ich wollte mich benutzt fühlen. Oder mich zumindest nützlich fühlen." (Seite 88/89)
"Es war ein klebriger, schweißtreibender Sommer in Minnesota. Ich war high und betrunken durch die neunte Klasse gestolpert und hatte sie auf die gleiche Weise hinter mir gelassen. Endlich würde ich, so sagte ich es zu meinen Freundinnen während ich Kaffee trank, das Haar zurückwarf un den Jungen Rauch ins Gesicht blies, zum Teufel nochmal aus diesem Kleinstadtnest herauskommen. (...) Ich verbrachte faule Sommernächte damit, in fremden Autos herumzufahren, die Fenster heruntergekurbelt, über die Musik hinwegschreiend. Ich betrachtete mein Spiegelbild im Heckfenster, probierte neue Gesichter aus, Gesichter, die einem Mädchen von Welt besser zu Gesicht standen, einem Mädchen, das seinen Weg machen würde, einem selbstständigen Mädchen: Schlafzimmerblick, gleichgültiger Blick, flüchtiger Blick, langsames Lächeln." (Seite 105)

"(...) so ganz anders (...) vor als der Mensch, in den ich mich verwandeln wollte: eine Frau, dunkel und geheimnissvoll, majestätisch." (Seite 107)

"Man betrachtet den eigenen Körper nicht länger als Teil seiner Identität, als etwas, das einen von einer Stelle zur anderen transportiert, das für einen denkt und fühlt und das für diese Leistungen auch ein gewisses Maß an Energie benötigt. Man beginnt, ihn als überflüssiges Anhängsel anzusehen, wie eine Warze, die man sich entfernen lassen will. Wenn man überhaupt über ihn spricht, so neigt man zu Formulierungen wie "Ich habe einen Körper." Man sagt nicht: "Ich bin ein Körper." Er ist eine getrennte Größe, die das  >Ich< besitzen kann; das >Ich< und der Körper bilden keineswegs das, was die Grammatik suggeriert: eine Einheit ... Körper werden wie launische Frauen behandelt, denen man zeigen muss, wer der Boss ist, selbst wenn das bedeutet, dass man sie manchmal schlagen muss." (Seite 128)

Der Rest kommt noch irgendwann demnächst . . .

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